Porsche verzeichnet starke Lieferrückgänge in Europa und China im ersten Quartal 2025, während Nordamerika ein Wachstum von 37% meldet. Modelleinstellungen und Handelskonflikte belasten die Bilanz.
Die Porsche AG verzeichnete im ersten Quartal 2025 einen deutlichen Rückgang der Auslieferungen in Europa und China. Während die Verkäufe in Nordamerika um 37 % auf 20.698 Einheiten stiegen, konnte dies die schwache Performance in anderen Schlüsselmärkten nicht ausgleichen.
In China sanken die Verkäufe um 42 % auf 9.471 Fahrzeuge, während in Europa (ohne Deutschland) ein Minus von 10 % auf 18.017 Einheiten verzeichnet wurde. In Deutschland selbst fielen die Auslieferungen um 34 % auf 7.495 Fahrzeuge. Weltweit ging die Zahl der verkauften Einheiten um 8 % auf 71.470 zurück.
Als Gründe für den Rückgang nennt das Unternehmen unter anderem die Einstellung bestimmter Modelle, die nicht den neuen EU-Cybersicherheitsvorschriften entsprachen. Betroffen sind die Verbrennermodelle der 718 Cayman und 718 Boxster, deren Produktion in der EU eingestellt wurde. Bis Mitte 2025 sollen auch die globalen ICE-Versionen dieser Modelle auslaufen, während elektrische Varianten noch in diesem Jahr auf den Markt kommen sollen.
Zusätzlich belastet wurde die Geschäftsentwicklung durch verschärften Wettbewerb chinesischer Hersteller, Handelskonflikte sowie eine nachlassende globale Nachfrage. Matthias Becker, Vorstandsmitglied für Vertrieb und Marketing bei Porsche AG, betonte jedoch:
„Porsche verfügt über ein sehr junges und attraktives Produktportfolio. Die Kundennachfrage bleibt stabil. Gleichzeitig investieren wir in die Marke und das Angebot, um flexibel auf Kundenanforderungen reagieren zu können.“
Die Aktien der Porsche AG zeigten am Mittwochmorgen an der Frankfurter Börse einen leichten Anstieg um 0,27 %. Seit Jahresbeginn liegt der Kurs jedoch 26,6 % im Minus. Morningstar Equity Research senkte zudem den fairen Wert der Aktie um 11 % auf 64 Euro und stufte das Unternehmen aufgrund hoher Unsicherheiten ein.
Ein weiterer Faktor, der die globale Automobilbranche belastet, sind die US-Importzölle. Die von der US-Regierung verhängten Abgaben in Höhe von 25 % auf Fahrzeugimporte könnten Hersteller dazu zwingen, ihre Strategien in Produktion und Vertrieb anzupassen. Da Porsche alle in den USA verkauften Fahrzeuge aus Malaysia und Europa importiert, ist das Unternehmen besonders betroffen.
Die aktuelle Marktsituation erfordert von Porsche eine flexible Anpassung an die Herausforderungen. Wie Becker hervorhob, setzt das Unternehmen weiterhin auf seine „Value over Volume“-Strategie, um Angebot und Nachfrage gezielt zu steuern.
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