US-Aktien erleben schlimmste Woche seit Corona-Crash – China reagiert mit Gegenmaßnahmen auf Trumps Zölle. Globale Märkte im Sturzflug, Handelskrieg droht.
Vor 2 Tagen
Die US-Aktienmärkte erlebten die stärksten Verluste seit dem Corona-Crash, nachdem China mit Gegenmaßnahmen auf die von den USA verhängten Zölle reagierte. Die Spannungen im Handel zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt lösten weltweite Turbulenzen an den Börsen aus.
Alle drei großen US-Indizes brachen am Freitag um mehr als 5 % ein, wobei der S&P 500 fast 6 % verlor. Damit markierte die Wall Street die schwächste Woche seit 2020. Auch in Europa und Asien gab es deutliche Rückgänge: Der FTSE 100 in Großbritannien fiel um fast 5 %, während der DAX in Deutschland und der CAC 40 in Frankreich ähnliche Verluste verzeichneten.
Die Verunsicherung der Anleger folgte auf die Ankündigung neuer US-Zölle auf Importe aus zahlreichen Ländern, darunter China, die EU und Vietnam. Einige dieser Abgaben sollen bereits am kommenden Samstag in Kraft treten. Experten bewerten die Maßnahmen als die größte Steuererhöhung in den USA seit 1968.
"Die Stimmung ist ausgesprochen düster – und das zu Recht", sagte Mike Dickson von Horizon Investments. "Es wird Wochen dauern, bis wir die Auswirkungen dieser Zölle vollständig abschätzen können."
China reagierte mit eigenen Strafzöllen von bis zu 34 % auf US-Waren, beschränkte den Export strategisch wichtiger Mineralien und setzte amerikanische Firmen auf eine schwarze Liste. Die Regierung in Peking bezeichnete die US-Politik als "Erpressung" und Verstoß gegen internationale Handelsregeln.
Die EU signalisierte unterdessen Gesprächsbereitschaft. Maroš Šefčovič, Handelskommissar der Europäischen Union, betonte nach einem Austausch mit US-Vertretern: "Die EU ist zu konstruktiven Verhandlungen bereit, wird aber auch ihre Interessen verteidigen."
Während einige Investoren die jüngsten Kursverluste als Korrektur nach langjährigen Höhenflügen interpretieren, warnten andere vor den wirtschaftlichen Folgen. Die US-Notenbankchef Jerome Powell äußerte sich zwar optimistisch zur Arbeitsmarktlage, räumte jedoch ein: "Die Zölle sind höher ausgefallen als erwartet – das wird das Wachstum bremsen und die Preise steigen lassen."
Kleinunternehmer wie Pat Muscaritolo aus New Jersey fürchten existenzielle Konsequenzen. Der Inhaber eines Elektrofachgeschäfts rechnet mit Preiserhöhungen von bis zu 40 % bei Haushaltsgeräten und erwägt sogar eine Schließung nach vier Jahrzehnten.
Während einige Branchen wie die Baubranche von möglichen Zinssenkungen profitieren könnten, leiden insbesondere technologie- und handelsabhängige Unternehmen. Der Aktienkurs von Apple fiel allein am Freitag um über 7 %.
Selbst innerhalb der Republikanischen Partei mehren sich kritische Stimmen. Senator Ted Cruz aus Texas warnte vor den "enormen Risiken" eines globalen Handelskriegs: "Wenn in 90 Tagen die ganze Welt mit gegenseitigen Strafzöllen überhäuft wird, wäre das eine katastrophale Entwicklung."
Die Unsicherheit reicht bis in entlegene Regionen wie die Falklandinseln, wo die Fischereiindustrie – ein wichtiger Wirtschaftszweig – mit einer 42-prozentigen Abgabe auf Exporte in die USA konfrontiert ist. "Wir fragen uns, wie das alles enden wird", so Janet Robertson von Consolidated Fishing Limited.
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