Apple umgeht Trumps Zölle: 600 Tonnen iPhones per Luftfracht aus Indien in die USA. Sonderflüge und grüne Korridore beschleunigen den Transport. Mehr dazu. (220 Zeichen)
Der Technologiekonzern Apple hat Berichten zufolge Frachtflüge gechartert, um 600 Tonnen iPhones von Indien in die USA zu transportieren. Ziel sei es gewesen, mögliche Zollerhöhungen durch die US-Regierung zu umgehen. Dies meldete die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf anonyme Quellen.
Die sechs Frachtflugzeuge sollen jeweils eine Kapazität von 100 Tonnen gehabt haben. Hochgerechnet entspricht dies etwa 1,5 Millionen iPhones. Zudem habe Apple eine beschleunigte Zollabfertigung am Flughafen Chennai ausgehandelt, wodurch der übliche 30-stündige Prozess auf sechs Stunden verkürzt worden sei. Solche Verfahren würden dem Bericht zufolge auch in China regelmäßig genutzt, wo ein Großteil der Apple-Produkte hergestellt wird.
Laut dem Wall Street Journal plant das Unternehmen, weitere iPhones aus Indien in die USA zu liefern, um die hohen Zölle auf Waren aus China auszugleichen. Im vergangenen Jahr exportierte Apple über 17 Milliarden US-Dollar (rund 15 Milliarden Euro) an iPhones aus dem südasiatischen Land. Die Produktion in Indien könnte langfristig die Hälfte des US-Marktes abdecken.
Derzeit befindet sich China, Apples traditioneller Produktionsstandort, in einem Handelskonflikt mit den USA. Die Volksrepublik erhöhte kürzlich ihre Zölle auf US-Waren von 84 % auf 125 %, was als Reaktion auf die Erhöhung der US-Zölle auf chinesische Importe auf 145 % gewertet wird. Indien hingegen profitiert von einer vorübergehenden Aussetzung der sogenannten reziproken Zölle, sodass die Einfuhrgebühren derzeit bei 10 % liegen.
Preisanstieg bei iPhones befürchtet Da ein Großteil der Apple-Lieferkette in China angesiedelt ist, könnten die anhaltenden Handelskonflikte zu erheblichen Preissteigerungen führen. Analysten warnen, dass die Verlagerung der Produktion in die USA Jahre dauern und Milliarden kosten würde.
„Die Vorstellung, iPhones in den USA herzustellen, ist unrealistisch“,
so Dan Ives, Analyst bei Wedbush Securities. Er schätzt, dass ein iPhone, das derzeit für etwa 1.000 US-Dollar verkauft wird, bei einer Verlagerung der Produktion in die USA auf über 3.000 US-Dollar (etwa 2.647 Euro) steigen könnte.
Apple hat bisher keine offizielle Stellungnahme zu den Zollmaßnahmen abgegeben. Möglicherweise wird das Thema jedoch bei der nächsten Quartalskonferenz am 1. Mai angesprochen, wenn CEO Tim Cook Fragen von Analysten beantwortet. Seit der Ankündigung der Zollerhöhungen Anfang April ist der Aktienkurs des Unternehmens um 15 % gefallen, was einem Marktwertverlust von rund 500 Milliarden US-Dollar (etwa 442 Milliarden Euro) entspricht.
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