USA sucht Eier aus Europa: Kann Deutschland trotz Handelskonflikten helfen? Vogelgrippe und unterschiedliche Hygienestandards erschweren Exporte. Lesen Sie mehr über die globale Eierkrise.
Die USA suchen derzeit nach Möglichkeiten, ihren akuten Eierengpass durch Importe aus Europa und anderen Regionen zu lindern. Ausgelöst wurde die Knappheit durch einen schweren Ausbruch der Vogelgrippe, der zu erheblichen Preisanstiegen in den Supermärkten geführt hat.
Anfang Februar richtete das US-Landwirtschaftsministerium (USDA) eine Anfrage an europäische Eierverbände, um Unterstützung zu erhalten. Zu den angesprochenen Ländern gehören Deutschland, Dänemark, Italien, Polen und Schweden.
Allerdings gestaltet sich die Lieferung von Eiern in die USA für ausländische Produzenten als komplex – nicht nur aufgrund politischer Spannungen um Handelszölle. Ein zentrales Hindernis sind die unterschiedlichen Lebensmittelsicherheitsstandards. In den USA müssen frische Eier vor dem Verkauf gewaschen und gekühlt werden, während in der EU Klasse-A-Eier ungewaschen und ungekühlt verkauft werden dürfen.
"Das sind zwei völlig unterschiedliche Systeme", erklärte Hans-Peter Goldnick, Präsident des Bundesverbands der Deutschen Eiererzeuger.
In vielen europäischen Ländern ist es üblich, dass Eier noch mit Federn oder leichten Verschmutzungen verkauft werden. Bauer David Karlsch aus Schöneiche bei Berlin beschreibt den einfachen Prozess auf seinem Hof: Die Eier werden direkt aus den Nestern entnommen, in Kartons verpackt und vor Ort oder über einen Kühlautomaten verkauft.
"Die Nachfrage zu Ostern ist natürlich besonders hoch, da viele Kinder Eier bemalen möchten", so Karlsch.
Polen, ein bedeutender Eierexporteur, prüft derzeit, ob die US-Anforderungen erfüllt werden können. Ein zentrales Thema ist dabei die unterschiedliche Behandlung der Eier. In den meisten EU-Ländern werden Eier nicht gewaschen, da dies die natürliche Schutzschicht der Schale beeinträchtigen könnte.
Dänemark und Schweden haben bereits mitgeteilt, dass sie keine Überschüsse für den Export haben. Jørgen Nyberg Larsen von der Dänischen Eiervereinigung betonte, dass die EU derzeit keinen großen Überschuss an Eiern habe. Statt frischer Eier könnten jedoch verarbeitete Produkte wie Eipulver oder tiefgekühlte Eier in Frage kommen.
Italien, das gerade genug Eier für den eigenen Bedarf produziert, kann ebenfalls nicht aushelfen. Auch Deutschland importiert täglich Eier aus den Niederlanden, um die Nachfrage zu decken. "Wir haben etwa 45 Millionen Eier pro Tag, während in den USA täglich rund 50 Millionen Eier fehlen", so Goldnick.
Zwar hat sich die Lage auf dem US-Markt leicht entspannt, da seit einem Monat keine größeren Vogelgrippeausbrüche gemeldet wurden. Dennoch bleibt die Versorgungslage angespannt, insbesondere mit Blick auf die erhöhte Nachfrage zu Ostern und Pessach.
Trotz politischer Differenzen zwischen den USA und der EU, etwa im Zusammenhang mit Handelszöllen, betonen europäische Vertreter, dass geschäftliche Entscheidungen im Vordergrund stehen. Politische Konflikte sollten den Handel nicht behindern, solange die Rahmenbedingungen stimmen.
"Wenn der Preis stimmt, liefern wir", brachte es ein Eierproduzent auf den Punkt. Goldnick ergänzte: "Es geht um die Menschen – ob in Europa oder den USA. Die Nachfrage nach Eiern zu Ostern zu befriedigen, ist einfach wichtig."
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