Die Strom- und Gaspreise in Europa variieren stark. Osteuropäische Länder haben niedrigere Tarife, aber ihre geringere Kaufkraft erhöht die finanzielle Belastung.
Die Energiepreise in Europa zeigen deutliche Unterschiede, die sich besonders auf Haushalte in Osteuropa auswirken, wo die geringere Kaufkraft die finanzielle Belastung verstärkt.
Die Strom- und Gaspreise für Endverbraucher variieren erheblich in den europäischen Hauptstädten. Nach dem starken Anstieg durch den russischen Einmarsch in die Ukraine stabilisierten sich die Preise im Jahr 2024, wobei die jährliche Inflationsrate für Energie in den meisten Monaten leicht negativ war. Im Jahr 2023 machten die Ausgaben für Strom, Gas und andere Brennstoffe 5,5 % der gesamten Haushaltsausgaben in der EU aus, wobei einkommensschwache Haushalte besonders betroffen waren.
Der Household Energy Price Index (HEPI) liefert aktuelle Daten zu den Strom- und Gaspreisen in 33 europäischen Hauptstädten. Anfang 2025 schwankten die Strompreise zwischen 9,1 c€/kWh in Budapest und 40,4 c€/kWh in Berlin, während der EU-Durchschnitt bei 25,5 c€/kWh lag. Die teuersten Städte waren Berlin, Brüssel, Kopenhagen, London und Bern, während Budapest, Kiew und Belgrad die niedrigsten Preise aufwiesen. In den Hauptstädten Mittel- und Osteuropas lagen die Preise meist unter dem EU-Durchschnitt – mit Ausnahme von Prag, wo die Tarife diesen Durchschnitt deutlich übertrafen.
Die Preisunterschiede resultieren aus verschiedenen Faktoren wie dem Energiemix, den Beschaffungsstrategien der Anbieter und staatlichen Unterstützungsmaßnahmen. In Berlin führen insbesondere hohe Netzgebühren und Steuern zu den teuren Tarifen, obwohl Deutschland bei den reinen Energiekosten nur den zehnten Platz unter den 33 untersuchten Märkten belegt.
Berücksichtigt man die Kaufkraftstandards (PPS), ändern sich die Ranglisten erheblich. Prag liegt nominal auf dem siebten Platz, belegt aber in PPS den ersten Rang. Zu den auffälligsten Veränderungen zählen der Rückgang von Bern und Luxemburg, während Warschau und Vilnius deutlich aufsteigen.
Die Gaspreise variieren ebenfalls stark – von 2,5 c€/kWh in Budapest bis 33,3 c€/kWh in Stockholm. Diese Unterschiede erklären sich durch Faktoren wie Marktgröße, Lagerbestände und Wetterbedingungen. Auch hier verdeutlicht die PPS-Anpassung, dass Haushalte in Osteuropa trotz niedriger nominaler Preise stärker belastet sind.
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