Shell senkt Gasproduktionsprognose aufgrund von Wartungsarbeiten und schlechtem Wetter. Die LNG-Volumina für Q1 2025 fallen, während die Aktie an der Londoner Börse sinkt. Details zu den Auswirkungen und der neuen Strategie.
Der britische Energiekonzern Shell hat seine Prognosen für die Erdgas- und Flüssigerdgasproduktion (LNG) für das erste Quartal dieses Jahres nach unten korrigiert. Grund dafür sind ungeplante Wartungsarbeiten in Australien sowie ungünstige Wetterbedingungen, darunter Zyklone.
Die erwartete Gasförderung für die ersten drei Monate des Jahres liegt nun zwischen 910.000 und 950.000 Barrel Öläquivalent pro Tag. Zuvor hatte das Unternehmen mit einer Produktion von 930.000 bis 990.000 Barrel gerechnet. Dennoch zeigt die aktuelle Schätzung im Vergleich zum vierten Quartal des Vorjahres, in dem 905.000 Barrel gefördert wurden, einen leichten Anstieg.
Auch die erwarteten LNG-Mengen wurden angepasst: Statt der ursprünglich prognostizierten 6,6 bis 7,2 Millionen Tonnen rechnet Shell nun mit einer Produktion von 6,4 bis 6,8 Millionen Tonnen. Die Aktie des Unternehmens verlor am Montag an der Londoner Börse 4,7 % an Wert.
Die Upstream-Produktion, zu der die Förderung von Erdgas und Rohöl zählt, wird voraussichtlich zwischen 1,79 und 1,89 Millionen Barrel Öläquivalent pro Tag liegen. Dies entspricht einer leichten Anpassung gegenüber der früheren Prognose von 1,75 bis 1,95 Millionen Barrel.
„Eine der Stärken von Shell ist seine führende Position im Erdgasgeschäft. Es wird die Aktionäre enttäuschen, dass dieser Bereich nicht wie erwartet performt“, kommentierte Russ Mould, Investmentdirektor bei AJ Bell.
Unter CEO Wael Sawan hat Shell Maßnahmen ergriffen, um mit US-Konkurrenten Schritt zu halten. Dazu gehören Kostensenkungen, kontrollierte Investitionen und eine Reduzierung der Nettoverschuldung. Gleichzeitig wurden grüne Investitionen überprüft und nur solche Projekte fortgeführt, die sich wirtschaftlich selbst tragen können.
Die vollständigen Quartalsergebnisse werden am 2. Mai veröffentlicht. Bereits im März hatte Shell eine strategische Neuausrichtung bekannt gegeben, die eine stärkere Fokussierung auf das Öl- und Gasgeschäft sowie höhere Aktionärsrenditen vorsieht.
„Unser Ziel ist es, das weltweit führende integrierte Gas- und LNG-Unternehmen zu werden und gleichzeitig eine nachhaltige Produktion von Flüssigbrennstoffen aufrechtzuerhalten. Wir setzen uns höhere finanzielle Ziele und investieren dort, wo wir wettbewerbsfähig sind“, erklärte Sawan in einer Pressemitteilung.
Auch der Konkurrent BP hat kürzlich seine Ausgaben für erneuerbare Energien reduziert und gleichzeitig die Investitionen in Öl und Gas erhöht. Hintergrund ist der Druck von Investoren, darunter aktivistische Fonds wie Elliott Management, die höhere Renditen fordern – eine Entwicklung, die bei Klimaschützern auf Kritik stößt.
Internationales Schuldnerregister
Stellen Sie durch eine detaillierte Überprüfung im Schuldnerregister sicher, dass Ihre finanzielle Historie wirklich sauber und schuldenfrei ist.