Rheinmetall und Anduril kooperieren für militärische Drohnen in Europa – gemeinsame Entwicklung autonomer Systeme und Raketentriebwerke für europäische Verteidigung.
Der deutsche Rüstungskonzern Rheinmetall und das US-amerikanische Technologieunternehmen Anduril haben eine strategische Partnerschaft angekündigt, um gemeinsam Drohnen und Raketentriebwerke für den europäischen Markt zu entwickeln und zu produzieren.
Die Zusammenarbeit zielt darauf ab, das Angebot an autonomen Missionssystemen zu erweitern. Dabei sollen Andurils Drohnen in Rheinmetalls digitale Plattform Battlesuite integriert werden, die Waffensysteme vernetzt.
Im Rahmen der Kooperation planen die Unternehmen, eine europäische Variante der Drohnen Barracuda und Fury zu entwickeln. Die Barracuda zeichnet sich durch kostengünstige Massenproduktion aus, während die Fury als hochleistungsfähige Drohne für vielfältige Einsätze konzipiert ist. Beide Modelle sind in der Lage, Raketen zu starten.
Zudem bestätigten Rheinmetall und Anduril die gemeinsame Entwicklung von Raketentriebwerken.
„Diese Systeme sollen gemeinsam mit europäischen Zulieferern und Industriepartnern entwickelt werden, um eine zuverlässige Versorgungskette und Skalierbarkeit zu gewährleisten“,hieß es in einer gemeinsamen Erklärung.
Die Ankündigung führte zu einem leichten Anstieg des Rheinmetall-Aktienkurses, der am Mittwochmittag um knapp 1 % stieg. Das Unternehmen verzeichnet in diesem Jahr bereits eine Verdreifachung seines Börsenwerts, begünstigt durch die steigenden europäischen Verteidigungsausgaben.
Diese positive Entwicklung brachte Rheinmetall zudem einen Platz im Euro Stoxx 50-Index ein, wo es ab dem 20. Juni den Platz von Kering übernehmen wird.
Anduril sucht gezielt nach Partnerschaften in Europa, da die EU-Staaten in den kommenden Jahren hunderte Milliarden Euro in Verteidigung investieren wollen. Um die Abhängigkeit von den USA zu verringern, setzt die EU dabei vermehrt auf heimische Anbieter – ein Grund, warum Anduril die führende Rolle Rheinmetalls in der Partnerschaft betont.
Parallel dazu hat die britische Tochter des US-Unternehmens kürzlich einen Vertrag mit der britischen Regierung abgeschlossen, um Drohnen an die Ukraine zu liefern.