OpenAI wirft China vor, seine KI-Technologie unerlaubt zu nutzen. Besonders DeepSeek sorgt für Aufsehen, da es ChatGPT ähneln soll. Die US-Regierung prüft nun mögliche Sicherheitsrisiken und Konsequenzen.
OpenAI erhebt schwere Vorwürfe gegen chinesische Konkurrenten. Besonders im Fokus steht DeepSeek, eine neue KI-Anwendung aus China, die angeblich eine ähnliche Leistungsfähigkeit wie ChatGPT erreicht – jedoch zu einem Bruchteil der Kosten. OpenAI befürchtet, dass seine Modelle in unautorisierter Weise nachgeahmt oder durch sogenannte Wissensdestillation genutzt wurden, um DeepSeek zu trainieren.
Die Sorge wächst, dass die USA ihre technologische Vorherrschaft im Bereich der künstlichen Intelligenz verlieren könnten. Microsoft, als einer der Hauptinvestoren von OpenAI, untersucht derzeit, ob Daten des Unternehmens ohne Genehmigung verwendet wurden. Die BBC hat sowohl Microsoft als auch DeepSeek um eine Stellungnahme gebeten, bislang jedoch keine Antwort erhalten.
Die Vorwürfe von OpenAI werden durch Aussagen des neuen „KI- und Krypto-Zars“ des Weißen Hauses, David Sacks, verstärkt. In einem Interview erklärte er, dass es deutliche Hinweise gebe, dass DeepSeek Wissen aus OpenAIs Modellen extrahiert habe. Dies sei ein Prozess, der als Wissensdestillation bekannt ist. Laut Sacks werden US-Technologiekonzerne in den kommenden Monaten Maßnahmen ergreifen, um diese Praxis zu unterbinden, was das Wachstum von Nachahmermodellen erheblich bremsen könnte.
OpenAI selbst äußerte sich in einer Erklärung zu den Vorwürfen und betonte, dass chinesische Firmen kontinuierlich versuchen, Modelle führender US-amerikanischer KI-Unternehmen zu analysieren und für eigene Entwicklungen zu nutzen. Das Unternehmen rief dazu auf, enger mit der US-Regierung zusammenzuarbeiten, um die leistungsfähigsten KI-Modelle besser zu schützen.
Der Vorwurf, geistige Eigentumsrechte zu missachten, ist in der Technologiebranche jedoch keineswegs neu. In der Vergangenheit wurden ähnliche Anschuldigungen oft gegen große US-Technologieunternehmen erhoben, insbesondere im Bereich der künstlichen Intelligenz.
Auch die US-Regierung beschäftigt sich intensiv mit den möglichen sicherheitspolitischen Auswirkungen von DeepSeek. Laut Karoline Leavitt, der Pressesprecherin des Weißen Hauses, überprüft der Nationale Sicherheitsrat derzeit, welche Konsequenzen das Auftauchen von DeepSeek haben könnte. Sie verwies zudem auf eine kürzliche Aussage von Präsident Donald Trump, der DeepSeek als Warnsignal für die US-Technologiebranche bezeichnete.
Die Bedenken hinsichtlich der Sicherheit von DeepSeek haben bereits erste Konsequenzen. Berichten zufolge hat die US-Marine ihre Mitglieder angewiesen, die App nicht zu nutzen, da potenzielle Sicherheits- und Ethikprobleme mit ihrer Herkunft und Nutzung verbunden seien. CNBC berichtete, dass die Marine eine interne Warnung per E-Mail an ihre Mitarbeiter verschickt habe. Eine offizielle Stellungnahme der Marine blieb bislang aus.
Sicherheits- und Datenschutzexperten raten Nutzern zur Vorsicht, da DeepSeek große Mengen an persönlichen Daten sammelt und diese auf Servern in China speichert. Diese Praxis könnte dazu führen, dass sensible Informationen für chinesische Behörden zugänglich werden, was in den USA als ernsthafte Bedrohung für die nationale Sicherheit angesehen wird.
Gleichzeitig gibt DeepSeek an, Opfer massiver Cyberangriffe zu sein. Das Unternehmen erklärte, dass es aufgrund „großflächiger bösartiger Angriffe“ vorübergehend die Registrierung neuer Nutzer einschränken musste. Auf der Webseite des Unternehmens wurde ein Hinweis veröffentlicht, der darauf hindeutet, dass der Zugang aufgrund dieser Angriffe möglicherweise eingeschränkt sei.
Chinesische Medien berichten ebenfalls über die Angriffe auf DeepSeek. Der Social-Media-Kanal Yuyuan Tantian, der zur staatlichen Rundfunkanstalt CCTV gehört, behauptet, dass das Unternehmen in den vergangenen Wochen mehrfach Ziel von Cyberattacken gewesen sei. Diese Angriffe hätten nicht nur zugenommen, sondern auch an Intensität gewonnen.
Während die Spannungen zwischen den USA und China im Bereich der künstlichen Intelligenz weiter zunehmen, bleibt unklar, wie genau DeepSeek sein Modell entwickelt hat und wie weit es die US-Technologie wirklich herausfordern kann. Trotz umfassender Handelsbeschränkungen, die Chinas Zugang zu Hochleistungschips einschränken sollten, hat das Land massiv in fortschrittliche Technologien investiert. Allerdings gehört DeepSeek nicht zu den großen chinesischen Unternehmen, die bisher als direkte Konkurrenten von ChatGPT angesehen wurden.
Experten sind sich uneinig, ob DeepSeek eine ernsthafte Bedrohung für die US-KI-Industrie darstellt. Zwar bleibt der US-Markt führend in der Entwicklung leistungsfähiger Chips, doch Chinas Fortschritte zeigen, dass technologische Einschränkungen nicht zwangsläufig den gewünschten Effekt haben. Die kommenden Monate dürften zeigen, ob sich OpenAIs Befürchtungen bewahrheiten und welche Maßnahmen die US-Regierung sowie Unternehmen wie Microsoft ergreifen werden, um ihre Technologievorsprünge zu sichern.
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