Euronews Business analysiert, wie viel der Durchschnittsbürger in Europa von seinem Bruttogehalt mit nach Hause nimmt. Vier Szenarien berücksichtigen den Familienstand und Kinder, wobei die Steuersysteme zwischen den Ländern erheblich variieren.
Wie viel von Ihrem Bruttogehalt nehmen Sie tatsächlich mit nach Hause? Diese Frage ist viel komplexer, als es auf den ersten Blick scheint. Sie hängt von mehreren Faktoren ab, wie dem Familienstand, der Anzahl der Kinder und natürlich der Höhe des Einkommens, da die Steuersätze in vielen Ländern progressiv sind. Dennoch können wir auf der Grundlage von Eurostat-Daten ein allgemeines Bild davon zeichnen, wie die Nettoeinkommen in verschiedenen Szenarien aussehen.
Das Nettoeinkommen wird berechnet, indem vom Bruttogehalt die Sozialversicherungsbeiträge und Einkommensteuern abgezogen werden. Bei Familien mit Kindern werden zusätzlich Familienbeihilfen hinzugerechnet. Die Eurostat-Daten für 2023 umfassen alle EU-Mitgliedstaaten, drei EFTA-Länder und ein EU-Kandidatenland.
Das erste Szenario betrachtet alleinstehende Personen ohne Kinder. In diesem Fall variierte das Nettoeinkommen zwischen 60,1 % in Belgien und 85,9 % in Zypern, wobei der EU-Durchschnitt bei 68,8 % lag. Länder wie die Schweiz, Estland und Tschechien verzeichnen hohe Nettoeinkommensquoten, während Belgien, Litauen und Dänemark am anderen Ende der Skala liegen.
Das zweite Szenario analysiert kinderlose Paare mit zwei Einkommen. Hier sind die Netto-zu-Brutto-Quoten sehr ähnlich wie bei alleinstehenden Personen ohne Kinder, mit geringfügigen Abweichungen. Beispielsweise nehmen kinderlose Paare in der EU 69 % ihres Bruttoeinkommens mit nach Hause.
Das dritte Szenario konzentriert sich auf Paare mit einem Einkommen und zwei Kindern. In diesem Fall sind die Nettoeinkommensquoten deutlich höher, mit einem EU-Durchschnitt von 82,7 %. In der Slowakei und Tschechien übersteigt das Nettoeinkommen sogar das Bruttoeinkommen, was auf großzügige Familienleistungen zurückzuführen ist.
Das vierte Szenario untersucht Paare mit zwei Einkommen und zwei Kindern. Hier liegen die Nettoeinkommensquoten zwischen 65,7 % in Belgien und 89,5 % in der Slowakei, mit einem EU-Durchschnitt von 73,8 %.
Insgesamt lässt sich sagen, dass Familien mit Kindern in den meisten Ländern höhere Nettoeinkommensquoten haben als alleinstehende Personen ohne Kinder. Dieser Trend spiegelt die Bemühungen der Länder wider, Familien durch Steuererleichterungen und Zuschüsse zu unterstützen. Im Gegensatz dazu haben alleinstehende Personen ohne Kinder oft die niedrigsten Quoten, was auf weniger günstige steuerliche Bedingungen für diese Gruppe hindeutet.
Alex Mengden, Analyst bei der Tax Foundation, betont, dass diese Ergebnisse die Steuerbelastung der Arbeit in Europa widerspiegeln. „Die Unterschiede zwischen den Ländern sind erheblich und spiegeln unterschiedliche Ansätze zur Besteuerung und Unterstützung von Familien wider“, fügt er hinzu.
Diese Daten bieten einen wertvollen Einblick, wie sich die Nettoeinkommen zwischen Ländern und Situationen unterscheiden. Gleichzeitig unterstreichen sie die Bedeutung von Steuer- und Sozialsystemen für die Sicherung des Lebensstandards der Bürger.
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