Der Chef von Marks & Spencer kritisiert die Regierung für Steuererhöhungen und Gebühren, die den Einzelhandel belasten. Er fordert eine Verschiebung der Sozialversicherungsbeiträge und Änderungen bei der Verpackungssteuer.
Stuart Machin, der CEO von Marks & Spencer, äußerte sich in einem aufsehenerregenden Artikel in der Sunday Times besorgt über die zunehmend belastende Steuerpolitik und die wachsenden Kosten für den Einzelhandel in Großbritannien. Er warnte, dass die Branche durch steigende Steuern und zusätzliche Gebühren zunehmend gefährdet sei, was das Geschäftsklima stark beeinträchtige. Der Einzelhandel werde „wie ein Sparschwein geplündert“, was in seinen Augen zu einer ernsthaften Bedrohung für das wirtschaftliche Wohl des Sektors führe.
Ein zentrales Anliegen Machins ist die Erhöhung der Sozialversicherungsbeiträge (National Insurance Contributions, NICs), die eine erhebliche finanzielle Belastung für Unternehmen darstellen. Diese Erhöhung, die einen direkten Einfluss auf die Personalkosten hat, verschärft die ohnehin schon schwierige Lage vieler Einzelhändler. Machin plädierte dafür, die Umsetzung dieser Maßnahme über einen längeren Zeitraum hinweg zu strecken, um den Unternehmen mehr Flexibilität zu geben und ihnen zu ermöglichen, besser mit den neuen Anforderungen zurechtzukommen. Diese Maßnahme würde es insbesondere mittelgroßen und großen Unternehmen erleichtern, die finanziellen Belastungen zu verteilen und die Auswirkungen auf ihre Wettbewerbsfähigkeit zu minimieren.
Neben den höheren Sozialversicherungsbeiträgen kritisierte Machin auch eine neue Verpackungssteuer, die seiner Meinung nach erhebliche negative Auswirkungen auf die Unternehmen haben wird, ohne eine signifikante Verbesserung des Recyclingprozesses zu bringen. Laut Machin wird diese Steuer rund 2 Milliarden Pfund in die Staatskasse spülen, ohne dass dies zu einer messbaren Verbesserung der Umweltbedingungen führen würde. Diese Steuer, die auf Verpackungen abzielte, sei ein weiteres Beispiel dafür, wie die Regierung den Einzelhandel zusätzlich belaste, ohne nachhaltige und positive Veränderungen zu bewirken.
In seinem Artikel stellte Machin klar, dass die Branche vor einer Vielzahl von Herausforderungen stehe, die nicht nur das wirtschaftliche Überleben der Unternehmen gefährden, sondern auch die langfristige Stabilität des gesamten Sektors in Frage stellen. Die kontinuierliche Belastung durch steigende Steuern und Gebühren führe zu einer Situation, in der Einzelhändler kaum noch Spielraum für Investitionen, Innovationen und langfristiges Wachstum hätten.
Die Regierung verteidigte sich jedoch gegen diese Vorwürfe und erklärte, dass Steuererhöhungen notwendig seien, um öffentliche Dienstleistungen wie das Gesundheitswesen, die Bildung und die Infrastruktur zu sichern. Außerdem betonte die Regierung, dass durch Ausnahmen für kleinere Unternehmen viele von diesen Steuererhöhungen verschont blieben oder zumindest mit einer Reduktion ihrer Sozialversicherungsbeiträge rechnen könnten. Über 50 Prozent der Unternehmen würden demnach von diesen Ausnahmen profitieren, was laut Regierung eine Erleichterung für die Wirtschaft darstelle.
Trotz dieser Argumente beharrte Machin jedoch auf seiner Forderung, dass die Regierung mehr tun müsse, um den Einzelhandel zu entlasten, wenn sie wirklich ein nachhaltiges Wachstum der Wirtschaft erreichen wolle. Die Belastungen durch Steuern und Gebühren, so Machin, müssten reduziert werden, um den Unternehmen mehr Raum für Innovation und Expansion zu geben und um so den wirtschaftlichen Aufschwung zu fördern.
Die Auseinandersetzung zwischen Machin und der Regierung spiegelt die tiefen Spannungen wider, die derzeit zwischen der Wirtschaft und der Politik bestehen, wenn es um die Steuerpolitik und die Zukunft des Einzelhandels geht. Die Regierung steht unter Druck, ein Gleichgewicht zwischen der Finanzierung öffentlicher Dienstleistungen und der Unterstützung für die Wirtschaft zu finden, während Einzelhändler wie Marks & Spencer in einer zunehmend unsicheren finanziellen Lage agieren müssen.
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