Hermès erhöht Preise in den USA aufgrund von Trumps Zöllen – Luxusgüter werden teurer, um Margen zu schützen. Verlangsamtes Umsatzwachstum im ersten Quartal 2025.
Das französische Luxusunternehmen Hermès hat angekündigt, die Preise in den USA anzuheben, um die Auswirkungen der von US-Präsident Donald Trump verhängten 10%igen Zölle auf EU-Waren auszugleichen. Dies gab das Unternehmen während einer Analystenkonferenz am Donnerstag bekannt.
Die Preiserhöhungen, die ab dem 1. Mai in Kraft treten sollen, dienen dazu, die Margen des Unternehmens zu schützen und die zusätzlichen Importkosten vollständig zu kompensieren. Die Anpassungen gelten für alle in den USA verkauften Produkte und kommen zu den üblichen jährlichen Preiserhöhungen hinzu, die in diesem Jahr bereits zu globalen Steigerungen von etwa 6% bis 7% geführt haben.
Laut The Wall Street Journal waren die Finanzen von Hermès bisher noch nicht von den US-Zöllen betroffen. Dennoch verzeichnete das Unternehmen im ersten Quartal 2025 ein verlangsamtes Umsatzwachstum. Die Verkäufe stiegen um 7,2% (bereinigt um Wechselkurseffekte), verglichen mit einem Anstieg von 18% im Vorjahreszeitraum.
Die zunehmenden globalen Handelskonflikte könnten weitere Luxusunternehmen dazu veranlassen, entweder Kostensenkungsstrategien zu verfolgen oder die zusätzlichen Belastungen an die Verbraucher weiterzugeben. Einige Firmen könnten ihre Umsatzprognosen für die kommenden Monate anpassen oder zurückziehen.
Besonders betroffen von den US-Zöllen sind europäische Luxusmarken wie LVMH, Kering, Chanel und Prada. Die derzeitige Zollbelastung von 10% könnte zudem auf 20% steigen, falls die von Trump angedrohten weiteren Maßnahmen umgesetzt werden. Der US-Präsident hat die sogenannte „reziproke“ Erhöhung gegenüber der EU und anderen Ländern vorerst für 90 Tage ausgesetzt.
Gleichzeitig hat die US-Regierung Zölle von 145% auf chinesische Importe verhängt, worauf Peking mit eigenen Strafzöllen von 125% auf US-Waren reagierte. Diese Eskalation betrifft insbesondere Unternehmen, die Komponenten aus China beziehen oder Luxusgüter auf dem chinesischen Markt verkaufen.
Die Aktie von Hermès verlor am Donnerstagmorgen 2,5% an Wert und ist in den letzten vier Wochen insgesamt um 7,3% gefallen.
Im ersten Quartal 2025 erzielte Hermès einen Gesamtumsatz von 4,13 Milliarden Euro, was einem Anstieg von 7,2% im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Die Erwartungen lagen jedoch bei 8%. In Europa (ohne Frankreich) stiegen die Verkäufe um 13%, während das Wachstum in Frankreich bei 14% lag. In Asien (ohne Japan) gab es nur einen leichten Anstieg von 1%, während Japan ein Plus von 17% verzeichnete – vor allem dank der Treue lokaler Kunden.
Der Bereich Lederwaren und Sattlerei verzeichnete ein Umsatzplus von 10%, angetrieben durch die Einführung der neuen Taschenmodelle Mousqueton und Médor. Hermès plant zudem die Erweiterung seiner Produktionsstätten in den französischen Regionen Charente, Ardennes und Gironde zwischen 2025 und 2027.
Die Sparten Seide und Textilien verzeichneten ein Wachstum von 5%, während die Bereiche Konfektion und Accessories um 7% zulegten. Die Uhrensparte hingegen büßte 10% ein, trotz neuer Modelle wie der Arceau Le temps voyageur und der Hermès H08.
Mögliche Gründe für den Rückgang im Uhrensegment: Ein Überangebot an Luxusuhren, verstärkte Konkurrenz durch etablierte Schweizer Marken wie Rolex und Patek Philippe sowie die zunehmende Beliebtheit von Smartwatches könnten hier eine Rolle spielen.
Die Parfüm- und Kosmetiksparte verzeichnete stabile Verkäufe, unterstützt durch die Einführung des Terre d’Hermès Eau de Parfum Intense und des Rouge Brillant Silky.
„In einem komplexen geopolitischen und wirtschaftlichen Umfeld stärkt das Haus mehr denn je seine Grundlagen: kompromisslose Qualität, Kreativität als Herzstück aller Entwicklungen und vertikale Integration, die einzigartiges Know-how sichert“, erklärte Axel Dumas, geschäftsführender Vorstandsvorsitzender von Hermès.
Er fügte hinzu: „Trotz eines hohen Vergleichswertes im ersten Quartal hat die Gruppe ein solides Umsatzwachstum erzielt, dank des Vertrauens unserer Kunden und des Engagements der Teams, denen ich herzlich danke.“
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