Monte dei Paschi erhält EZB-Zustimmung für Mediobanca-Übernahme. Die italienische Bank muss Bedingungen erfüllen, während Mediobanca den Deal ablehnt. Aktuelle Entwicklungen im Bankensektor. (220 Zeichen)
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat den geplanten Übernahmeversuch der italienischen Bank Monte dei Paschi di Siena (MPS) für den größeren Konkurrenten Mediobanca genehmigt. Dies gab MPS am Mittwoch bekannt. Die staatlich geprägte Bank, deren größter Anteilseigner seit der Rettung im Jahr 2017 weiterhin der italienische Staat ist, hatte das Angebot bereits im Januar eingereicht.
Der Vorschlag sieht vor, dass Anleger für jeweils zehn Mediobanca-Aktien 23 neue MPS-Aktien erhalten. Basierend auf dem Schlusskurs vom Dienstag würde dies Mediobanca mit einem Wert von 14,2 Milliarden Euro bewerten – etwas unterhalb der aktuellen Marktkapitalisierung von rund 16,7 Milliarden Euro.
Die EZB hat Bedingungen für die geplante Übernahme festgelegt, allerdings nicht in der Form, wie einige Analysten erwartet hatten. Entgegen früheren Spekulationen gibt es keine Mindestquote an zustimmenden Aktionären, damit das Geschäft zustande kommt. Allerdings muss MPS bei einer Annahmequote unter 50% zusätzliche Auflagen erfüllen.
In diesem Fall müsste die Bank der EZB entweder einen Nachweis über die „de-facto-Kontrolle“ von Mediobanca vorlegen oder eine Strategie präsentieren, wie sie mit der Beteiligung verfahren will.
Mediobanca hatte das Übernahmeangebot bereits im Januar als „wertzerstörend“ abgelehnt und argumentiert, es würde das Geschäftsmodell schwächen. Als defensive Reaktion startete die Bank im April selbst ein Übernahmeangebot für die Banca Generali, um Aktionären eine Alternative zu bieten.
Eine weitere Rolle in der Auseinandersetzung spielen die Familien Del Vecchio und Caltagirone, die zu den größten Anteilseignern von Mediobanca zählen. Die italienische Regierung hatte ihnen im November MPS-Aktien verkauft – ein Vorgang, der laut Berichten unter Ausschluss einiger Investoren stattfand und nun von der EU-Kommission geprüft wird.
Die Konsolidierungswelle im italienischen Bankensektor betrifft auch andere Institute wie Banco BPM und UniCredit. Letztere hatte zuvor versucht, Banco BPM zu übernehmen, doch regulatorische Hürden verringern inzwischen die Erfolgsaussichten.
Der Vorstand von MPS wird am 26. Juni zusammenkommen, um offiziell die Ausgabe neuer Aktien zu beschließen und die Finanzierung der geplanten Übernahme sicherzustellen.
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